Zeitreise: Ausgebombt

In diesem Jahr ist der 70. Jahrestag des Kriegsendes. Der Zweite Weltkrieg ging von Berlin aus und er kehrte nach ein paar Jahren wieder in die Stadt zurück. Auf den Fotos von 1945 sehen wir teils riesige Ruinenlandschaften, ausgebrannte Häuser, freistehende Fassaden ohne Fenster, ohne Zwischengeschosse. Es ist unvorstellbar, wie damals drei Millionen Menschen in der zerstörten Stadt gelebt haben.
Heute gibt es kaum noch Zeugnisse aus dieser Zeit. Die Gedächtniskirche, einige weniger Ruinen, versteckt in Häuserblocks oder zugewachsen. Berlin hat heute ein anderes Gesicht.
Der Künstler Alexander Kupsch, der in seinen Bildern das alte mit dem neuen Berlin zusammenfügt, hat anlässlich dieses Jubiläums eine neue Fotoserie veröffentlicht:

Zu sehen sind Schuttberge, einmontiert in aktuelle Aufnahmen. Zwischen den zerbombten Brandwänden in der Kreuzberger Ritterstraße fährt ein Mietwagen von heute vom Grundstück. In der Tiergartenstraße stehen neben der neuen österreichischen Botschaft die Trümmern der alten türkischen Gesandtschaft. Die eingestürzten Fassaden der Häuser in der Schöneberger Winterfeldtstraße reichen bis zu den geparkten Autos von heute. Vor dem Hostel in der Glinkastraße in Mitte liegen die Reste des eingestürzten Hotels Kaiserhof, in dem die NSDAP einst ihre Zentrale hatte. Und das Hotel Eden, aus dem heraus 1919 Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet wurden, liegt am heutigen Olof-Palme-Platz ebenfalls in Trümmern.
Es ist uns heute oft nicht bewusst, wie die uns bekannten Orte von 70 Jahren aussahen. Erst recht nicht nach deren Zerstörung. Alexander Kupsch zeigt auf seiner Website „Gruß aus Berlin“ nicht nur die Serie der Nachkriegmontagen, sondern auch Dutzende andere Orte, wie sie heute nicht mehr existieren. Viele Motive sind auch als Postkarten zu bestellen.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtube.com/watch?v=1nI-hViQZC0

Die multimediale Zeitreise in die Berliner Vergangenheit wird vom 4. bis 13. Mai 2015 täglich von 11.00 bis 18.00 Uhr im Orangelab am Ernst-Reuter-Platz 2 präsentiert. Gehen Sie auf Entdeckungsreise in die Berliner Geschichte und erleben Sie die Nachkriegszeit auf völlig neue Weise.

print

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*