Nicht schon wieder

20 Prozent der Deutschen geben an, sie würden sich für die AfD entscheiden, falls jetzt Bundestagswahlen wären. Millionen von Bundesbürgern ist es offenbar egal, dass das eine Partei ist, in der Faschisten das Sagen haben und den Kurs bestimmen. Und dabei halten sich viele von denen nicht mal für rechtsextrem:

Wir haben keine Lust, das schon wieder zu hören.
Alle wissen es, aber keiner will es wissen.
Es ist ja alles bekannt. Die Zahlen.
1933. 1938. 1945. 6 Millionen.
Irgendwann muss auch mal Schluss sein.
Die, die das sagen, sind keine Nazis.
Nicht mal Rechte.
Sondern einfach nur genervt.
Sie wollen nicht nach hinten schauen, sagen sie.
Und dass man sie nicht belehren muss.
Und überhaupt: Was ist mit heute?
Palästinenser, die Juden, ach nein: Israelis?
Heute unterdrücken sie. Bauen Lager. Und Mauern. Und schießen scharf.
Aber auch das wollen die meisten nicht hören.
Überhaupt, was geht es mich an?
Das ist alles weit weg. Und die Asylanten von dort, die sollten lieber woanders hingehen.
Ich bin nicht rechts.
Und kein Ausländerfeind.
Und kein Antisemit.
Und kein Rassist.
Ich will nur einfach keine Überfremdung hier.
Vor allem die Araber. Und die Türken. Und Albaner.
Alles Moslems, ist Ihnen das mal aufgefallen?
Wieso kommen die alle zu uns?
Was planen die?
Sie unterdrücken die deutsche Bevölkerung.
Machen Terror auf den Straßen.
Schon die Kleinen.
Sie treten die blonden Kinder auf dem Spielplatz, während ihre Eltern in der Küche Bomben bauen.
Das hat überhaupt nichts mit Vorurteilen zu tun.
Es ist eine Tatsache.
Aber irgendwo muss eine Grenze sein!
Ansonsten…
Wer weiß, wo das sonst hinführt.
Übrigens: Sind die Zigeuner eigentlich auch Islamisten?
Aussehen tun sie ja so.
Wo war ich?
Ach ja: Ich bin kein Rassist.
Ich bin tolerant.
Ich hätte trotzdem nichts dagegen, wenn die ganzen Kriminellen endlich eingesperrt würden.
Oder abgeschoben.
Die GUTEN Ausländer natürlich nicht, nur die kriminellen.
Also Türken und so.
Auch die, die behaupten, sie wären hier geboren worden.
Das gibt ihnen noch lange nicht das Recht, uns zu terrorisieren.
Man könnte Sonderzüge einrichten. Nach Istanbul, nach Albanien und nach, dingens hier, Nahen Osten.
Und wer nicht will, den sperren wir ein.
Meinetwegen auch konzentriert in ein Lager, dann können sie keinen Schaden mehr anrichten.
Aber nicht alle Ausländer sind schlecht, das sage ich ja gar nicht.
Und es sollte spezielle Gesetze geben.
Dass die nicht mehr hier demonstrieren dürfen.
Und nicht mehr mit Kopftuch rumlaufen.
Und die ganzen türkischen Schilder an den Läden müssten weg.
Man könnte die Lebensmittelgeschäfte der Ausländer auch kennzeichnen.
Zum Beispiel mit einem großen „A“.
Dann kauft man nicht mehr aus Versehen Wurst ohne Schweinefleisch.
Türkische Kinder sollten nicht mehr in deutsche Schulklassen gehen dürfen.
Kein Wunder, dass in Deutschlands Schulen die Quantität sinkt.
Oder Qualität? Also das Gutsein der Schüler.
Man könnte überhaupt spezielle Schulen für Ausländer einrichten.
Es ist ja auch zu ihrem Besten.
Da lernen sie dann in ihrer Heimatsprache.
Die brauchen sie ja später auch, wenn sie nicht mehr hier sind.
Und wenn man schon dabei ist, sollte man in allen Bereichen des täglichen Lebens Änderungen vornehmen.
Natürlich nur, um der speziellen Eigenheiten der jeweiligen Rasse, äääh Nationalität gerecht zu werden.
Warum sollen z.B. Araber im Bus nicht generell hinten sitzen? Und in der U-Bahn in einem eigenen Waggon?
Da sind sie unter sich, man kommt sich nicht in die Quere.
Davon haben doch alle was.
Die Ausländer und wir.
Aber zurück zum Anfang.
Was ich sagen wollte ist, dass ich von damals nichts mehr hören will.
Das ist doch alles Vergangenheit.
Ich kann das nicht mehr hören.
Heute sind wir doch alle demokratisch.“

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7 Kommentare

  1. >Heute unterdrücken sie. Bauen Lager.
    >Und Mauern. Und schießen scharf

    Setzt sich mit Auschwitz in Szene, moralisiert ellenlang und macht dann Juden zu Nazis, wie die Nazis. Du Schwein.

  2. @ m.möhling
    auch ich habe bei diesem text ersteinmal geschluckt. aber etwas nachdenken hat mir geholfen. er steht sicher nicht zufällig in anführungszeichen und ist natürlich sarkastisch gemeint.

  3. Moin, moin,
    ja man darf der israelischen Regierung Vorwürfe bezüglich ihrer Siedlungspolitik in den besetzten Zonen machen. Man darf auch den Umgang mit vielen unschuldigen Palästinensern kritisieren. Das ist kein Widerspruch zum Respekt vor den Opfern des Holocaust.
    Und ja, es gibt Idioten und miese Typen mit Migrationshintergrund es gibt die aber auch mit deutscher Geburtsurkunde. Ich selber merke, dass mir diese Parallelwelten, die sich mehr und mehr entwickeln Angst machen. Wahrscheinlich, weil ich nicht begreife und verstehe, was dort passiert.
    Zum Thema Idioten und miese Typen passt doch der TV Spot der Aktion Mensch(?), wo man Jungs auch doof finden darf, wenn sie im Rollstuhl sitzen, nämlich wenn sie sich so benehmen.

  4. Nachtrag:
    Potsdam (dpo) – Endlich kann er seinen Worten auch Taten folgen lassen: Seit Wochen verteidigt Rammstein-Fan und Familienvater Torsten Hörrlein sein großes Idol Till Lindemann (60) vor Anschuldigungen im Internet. Nun steht der Rammstein-Frontmann plötzlich vor seiner Tür und will mit seiner Tochter Emma (15) ausgehen.

    „Na klar doch, Herr Lindemann“, so Hörrlein zu Lindemann. „Da ist überhaupt nichts dabei. Sie ist ja schon 15. Da ist sie alt genug, um solche Entscheidungen selbstbestimmt zu treffen. Emma! Der Till ist da!“

    Hörrlein räuspert sich. „Ja also, ich bin ja der Meinung, man sollte niemanden vorverurteilen, dessen Musik ich gut finde. Egal, wie viele Zeugenaussagen es gibt und egal, wie viele eidesstattliche Erklärungen. Die sind ja eh alle nur aufmerksamkeitsgeil und die Medien bauschen alles nur auf. Jedenfalls hab ich damit überhaupt kein Problem, Herr Lindemann. Außerdem sollten sich Frauen ja auch wirklich selbst überlegen, was sie erwarten, wenn sie sich mit einem wie ihnen treffen. Also nicht, dass ich ihnen da jemals etwas unterstellen würde.“

    Er guckt an Till Lindemann vorbei zu dessen Auto, an dem ein Anhänger angebracht ist. „Aha, ich sehe, Ihre Peniskanone haben Sie auch dabei“, so Hörrlein. „Naja, ich gehe jedenfalls mal davon aus, dass Sie ein absoluter Gentleman sind. Wenn etwas passieren sollte, dann ist es definitiv die Schuld meiner Tochter. Diese 15-Jährigen können ja auch total sexy sein und wissen definitiv, was sie tun.“

    Hörrlein guckt etwas nachdenklich und fragt Lindemann dann. „Haben Sie auch vor, Alkohol zu trinken? Meine Tochter ist ja erst 15 und darf offiziell ja noch gar nicht… Naja, Sie werden schon aufpassen, dass sie nichts Falsches trinkt. Sie sind ja immerhin berühmt und haben total viele Lieder gesungen, die mir gut gefallen. Du hast! Oder Engel! Und Amerika!“

    Schließlich kommt Emma im Minirock dazu und gibt Till Lindemann einen Kuss auf die Wange. „Tschüss, Papi. Du bist der Beste!“

    aus: „Der Postillon“

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