Braunes Übel

Die Ordnungsämter der Bezirke verteilen Infoblätter an Passanten, in denen es gegen die Hundehaufen in Berlin geht. Doch Empfänger der Broschüren sind nicht nicht etwa nur die Hundehalter, sondern auch deren Opfer, die tagtäglich Gefahr laufen, in einen der zahlreichen Scheißehaufen zu treten. Wir Nicht-Hundebesitzer werden darin aufgefordert, die „Herrchen“ und „Frauchen“ der Köter anzusprechen. Nicht nur, dass wir täglich von rücksichtslosen Hundebesitzern zum Slalomlaufen gezwungen werden, jetzt sollen wir auch noch dem Ordnungsamt die Arbeit abnehmen. Dabei hätten sie ein wirksames Druckmittel in der Hand, denn jeder Haufen kostet den Hundebesitzer eigentlich 35 Euro Bußgeld. Doch lieber steckt man Falschparkern heimlich einen Zettel an die Scheibe. Statt dafür zu sorgen, dass die Berliner endlich mit sauberen Schuhen nach Hause kommen, ziehen sich die Ordnungsamtsleute zurück feige zurück und überlassen den Bürgern die Drecksarbeit. Dann brauchen sie sich allerdings auch nicht zu wundern, wenn immer wieder mal vergiftetes Fleisch in den Ecken liegt oder es auf der Straße zu Prügeleien kommt. Letztendlich ist das nur Notwehr, denn die Hundehaufen sind nicht nur extrem ärgerlich, sondern auch gesundheitsgefährdend. Vor allem für Kinder liegt eine Infektionsgefahr vor, besonders wenn sie in der Wohnung herum krabbeln, ganz sauber kriegt man seine Schuhe schließlich nicht.

Die Bezirke haben dafür zu sorgen, dass die knapp 200.000 Hunde ihre täglich über 50 Tonnen ekliger Hinterlassenschaft im Müll verschwinden lassen. Oder man macht es wie der Rächer in den Comics von (c) TOM. Er zwingt die Hundehalter das zu essen, was ihre Köter auf dem Bürgersteig liegen ließen.

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2 Kommentare

  1. > Oder man macht es wie der Rächer in den Comics von (c) TOM. Er zwingt die Hundehalter das
    > zu essen, was ihre Köter auf dem Bürgersteig liegen ließen

    Stimme dem Tenor des Artikels zu – aber solche Gewaltphantasien sind überflüssig wie ein Kropf.

  2. Ich kann den Autor sehr gut verstehen. Ich habe auch oft solche Gewaltphantasien. Ich bin auch Taxifahrerin und wenn ich irgendwo mal wieder in einen Haufen getreten bin kann ich nicht einfach ins Taxi steigen sondern muß sehen, wie ich meine Schuhe außerhalb irgendwo sauber kriege. Es ist nicht damit getan, sie nur am Bordstein abzuwischen, im Auto riecht man es trotzdem. Ich bin immer für gewaltfreie Lösungen, die TOM-Variante sehe ich aber als Notwehr, nicht als Gewaltanwendung. Jeder Hundebesitzer weiß was er macht, wenn er seinen Liebling auf den Bürgersteig machen läßt. Aber es passiert ja sowieso nicchts, nicht diese Lösung noch irgend eine andere…

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