Schwarze Chaoten

Man sagt uns Taxifahrern ja nach, dass wir wie Chaoten fahren würden: In der Stadt immer 30 Stundenkilometer zu viel, Spurwechsel mindestens alle 10 Sekunden und die Taxen überall anhalten, solange sie nur irgend jemanden behindern. Das alles stimmt. Jedoch nicht immer und nicht so extrem.

Die wahren Chaoten aber sind nicht die Taxifahrer, sondern die Men in Black: Ihre Autos haben Diplomaten-Kennzeichen oder welche vom Senat oder einer Landesregierung. Oder ein Blaulicht auf dem Dach. Sie sind schwarz, nur manchmal silber, haben verdunkelte Scheiben und einen starken Motor. Wenn sie deutsche Politiker oder ausländische Diplomaten zum Dinner gebracht haben, stellen sie sich auf Bürgersteige, blockieren Taxistände, Bushaltestellen und Einfahrten. In engen Straßen wie am Inge-Beisheim-Platz gerne auch die einzige Fahrspur. Sie grinsen dämlich, wenn man sie darauf anspricht, denn sie wissen ja ihren Big Boss hinter sich. Dabei vergessen sie, dass sie hinter ihren schwarzen Anzügen, gestärkten Hemden und engen Krawatten auch nichts anderes sind sind als Kutscher.
Spätestens im Sommer, wenn die kleinen Würmchen in ihren Schnüranzügen schwitzen, grüße ich sie schadenfroh und weise sie auf mein luftiges T-Shirt hin…

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