Einer in der Stadt

Manchmal sieht man ihn, und irgendwo in der Brust mach es „klick“, es wird warm und das Herz klopft. Er verzaubert, sein Gesicht, seine Hände, seine Stimme, alles ist wie ein Magnet. Man fühlt sich total zu ihm hingerissen, will ihn berühren, seine Haut spüren, die Wärme seines Körpers auf dem eigenen.

Stattdessen quatscht man erstmal los, irgendwas, egal wie belanglos, nur um zu verhindern, dass er weitergeht. „Ich muss sein Interesse wecken, er muss auf mich aufmerksam werden!“, denkt man und so langsam macht man sich zum Horst. Aber egal – jetzt nur nicht loslassen, sonst ist er fort.

Die ersten Sekunden und Minuten sind die schwersten, die Angst vor der Abfuhr ist riesengroß. Schon stellt man sich vor, wie man zusammen im Bett liegt, sich abtastet und liebt, aber vor einem steht einer, vor dem man diese Gedanken und Wünsche verbergen will und der so schaut, als würde er sie doch ahnen. Oder als wüsste er gar nicht, was man eigentlich von ihm will. Warum ist das nur so schwer, den einen zu finden und zu halten? Dabei rennen so viele Kerle in dieser Stadt rum, die vielleicht noch viel besser sind, aufgeschlossener, attraktiver. Aber nein, jetzt ist er der einzig Interessante, der Mittelpunkt und alle anderen sind unwichtig.

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