Vergebliche Versuche

Frauen sind schon ganz gut. Nicht alle natürlich, aber relativ viele. Jedenfalls, wenn sie nichts von mir wollen, mich also im Taxi nicht anbaggern, wie es leider öfter mal vorkommt. Und das, obwohl ich nicht gerade Adonis bin. Ansonsten aber habe ich schon viele Frauen kennengelernt, die ich ganz gut fand. Das hat jedoch nichts mit sexuellem Interesse zu tun, da stehe ich doch eher auf auf andere, also das eigene Geschlecht.

Dass das so ist, habe ich schon früh gemerkt, etwa mit 13 Jahren. Zu dieser Zeit war es schwierig damit umzugehen, zumal ich sehr verklemmt war und mein damals bester Freund schon mit Mädchen anfing. Aus Rache und Verzweiflung habe ich mir ebenfalls eine Freundin gesucht. Unsere wenigen Versuche der körperlichen Annäherung endeten früh, ich war zwar neugierig, fand sie aber null erotisch. Vermutlich habe ich sie ziemlich enttäuscht.

Etwa ab dem 15. Lebensjahr habe ich für mich akzeptiert, dass es mit den Mädels und mir wohl nichts wird. Ich suchte mir lieber Freunde, was leider auch oft größeren und kleineren Katastrophen mündete, zumal es damals noch ein Risiko war, seine Karten zu schnell auf den Tisch zu legen.

Trotzdem kam es in den Jahren und Jahrzehnten danach immer wieder dazu, dass ich es mal mit einer Frau versuchte. Meist nicht beziehungsmäßig, sondern mit Sex und Zärtlichkeiten. Das nicht deswegen, weil ich nicht schwul sein wollte, damit hatte ich überhaupt kein Problem. Nein, es hatte sich ab und zu einfach so ergeben. Während meiner Zeit in Hamburg hatte ich meine längste Beziehung zu einer Frau, über sechs bis acht Wochen, mit Zuneigung von mir, Liebe von ihr, und Sex zwischen uns beiden. Ich habe mich wirklich bemüht, wollte sie auch sexuell befriedigen, aber es war bald klar, dass das nicht funktioniert.

Meine vergeblichen Versuche frustrierten sie natürlich. Stattdessen erwischte sie mich nach einigen Wochen nackt mit ihrem Bruder im Bett. Noch am selben Tag musste ich ausziehen und bin zurück ins besetzte Haus am Hafen gezogen, wo ich zu der Zeit auch noch einen heimlichen bisexuellen Lover hatte. Auch mit dessen Freundin gab es nochmal Versuche, aber es klappte nur, wenn er ebenfalls dabei war.

Danach habe ich die Experimente aufgegeben, mit einer Ausnahme Jahre später, die aber eher ein Ausrutscher war. Dabei gibt es bis heute Frauen, die ich durchaus attraktiv finde, sie entsprechen aber nicht dem üblichen oder machistischem Schönheitsideal. Trotzdem werde ich wohl nicht mehr in diese Richtung bekehrt werden. Ich habe auch kein Problem damit. Nur ab und zu mal eine Dame, die ich leider abweisen muss. Sorry, aber man kann mir nicht vorwerfen, ich hätte es nicht versucht.

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1 Kommentar

  1. Besetztes Haus am Hafen? Tippe ja auf die Hafenstraße, allerdings waren das mehrere Häuser dort. Es waren wilde Zeiten damals. Und dank des Piratensenders „Radio Hafenstraße“ lernte ich in meiner Jugend so ganz andere Musik, wie z. B. von Slime kennen.

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