Moabiter zahlte 350 Milliarden Rundfunkbeitrag

Heutzutage beträgt der Rundfunkbeitrag für Radio und Fernsehen 220 Euro im Jahr. Das ist für viele zwar zu teuer, aber längst nicht so viel wie vor rund 100 Jahren. Aufgrund der Inflation musste der Moabiter Wilhelm Kollhoff am 31. Oktober 1923 rund 350 Milliarden Mark für die Genehmigung des privaten Rundfunkempfangs zahlen!

Kollhoff betrieb zu dieser Zeit einen Zigarrenladen in der Turmstraße 47. Die Reichs-Telegraphenverwaltung am Schöneberger Ufer erteilte ihm die Genehmigung für den privaten Betrieb eines Rundfunkempfängers. Er war der erste offizieller Rundfunkteilnehme Deutschlands.

Nach nur zweiwöchiger Wartezeit erhielt sein Radio und die Rundfunkempfänger-Lizenz Nr. 1 ausgehändigt. Offenbar hat ihn die Zahlung des Beitrags nicht arm gemacht: Sein Geschäft betrieb er danach noch mehr als 20 Jahre lang.

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3 Kommentare

  1. Hahaha. Nr. 1!
    Gut recherchiert. Nur das Programm damals war wohl bald ein bisschen einseitig.
    Und dessen Sohn baut heute Hochhäuser am Potsdamer Platz, oder?
    Ach ja, die gute, alte Turmstraße…

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