Stolpersteine mussten verlegt werden

Vorgestern wurden in Charlottenburg mehrere Stolpersteine ausgegraben und nur 40 Zentimeter daneben wieder neu verlegt. Der Eigentümer des Hauses Dahlmannstr. 1 hatte bereits vor zwei Jahren angekündigt, die Gedenksteine ausgraben und „entsorgen“ zu lassen, wenn sie nicht von den Initiatoren der Verlegung entfernt werden.

Der 89-jährige Eigentümer störte sich daran, dass die Stolpersteine zu nah am Haus liegen, da das Gebäude nicht direkt auf der Grundstücksgrenze verläuft. In der Vergangenheit gab es immer wieder mal Versuche von Hausbesitzern, die Verlegung von Stolpersteinen vor ihren Gebäuden zu verhindern, meist werden formale Gründe vorgeschoben. Ob es tatsächlich darum geht oder in Wirklichkeit Antisemitismus dahintersteht, darüber man im Einzelfall nur spekulieren.

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1 Kommentar

  1. Hab es auch gelesen und denke, es ist selten so leicht zu erkennen welche Gesinnung hinter so einem alten Charakter steckt. Allerdings muss man bedenken, dass dieser Mann wahrscheinlich Jahre 1943 – mit 16 Jahren – zu den Waffen gerufen worden ist. Jedenfalls erging es meinem Vater so. Dieses Trauma ist er lebenslänglich nicht mehr losgeworden, bestimmt wie viele andere Väter dieses Jahrgangs. Erst 1980 konnten wir zum ersten Mal über diese Zeit sprechen.

    Trotzdem ist so ein Korinthenkackerchen natürlich moralisch zu verurteilen! Wenn er es braucht…

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